Sie fragen - wir antworten

Als ein modernes Landwirtschaftsunternehmen sind uns Transparenz und Objektivität in der Diskussion um Landwirtschaft und Nutztierhaltung sehr wichtig. Einige Fragen, die in der Vergangenheit an uns herangetragen wurden, haben wir hier zusammengestellt und geben interessierten Bürgern gern weitere Informationen rund um das Thema.

Warum blüht rund um die Felder "Unkraut"?

Warum blüht rund um die Felder "Unkraut"?

Wir fördern mit der Anlage von Blühstreifen rund um unsere Felder lokale Biodiversität. Insekten, Vögel und Kleintiere finden in den bis zu 6 Meter breiten Blühmischungen ein reichhaltiges Futterangebot und Rückzugsmöglichkeiten. Unsere Ackerbauern säten bereits im Frühjahr eine vielfältige Artenmischung mit unterschiedlichen Blühzeiten bis in den späten Herbst hinein und variablen Blütentypen. So finden viele landwirtschaftliche Nützlinge einen reich gedeckten Tisch. Außerdem schützen wir mit den streifenförmig um die Ackerflächen angelegten bunten Biotopen unseren wertvollen Bördeboden vor Erosion.

Wie geht die Alboco mit Nitratausbringung um?

Es liegt in unserem ureigenen Interesse, unsere Böden und das Grundwasser auch für nachfolgende Generationen so zu hinterlassen, dass hochwertige und gesunde Ackerfrüchte auf den Feldern in unserer Region wachsen und gedeihen.

Nitrat als Stickstoffquelle

Ein besonderes Augenmerk wird seit langem auf die Ausbringung von Nitrat auf die Böden gelegt. Nitrate werden von Pflanzen als Stickstoffquelle aufgenommen und als Nährstoffe verwertet. Um ein optimales Wachstum der Pflanzen zu gewährleisten, benötigen sie eine Düngung. Die von uns als organischer Dünger verwendeten Gärreste enthalten unter anderem Nitrat und Phospor, der ebenfalls als Nährstoff von den Pflanzen aufgenommen wird. Zusätzlichen mineralischen Kunstdünger verwenden wir nicht.

Überschüssiger Stickstoff (Nitrat), der nicht von den Pflanzen aufgenommen wird, gelangt über Jahre und Jahrzehnte in wasserführende Schichten und kann dort bis zu 80 Jahre lang nachgewiesen werden. Unsere Aufgabe als moderne Landwirte ist es nun, standort- und nutzungsgerecht effizient den Dünger auszubringen. Das wird auch in der neuen Düngeverordnung, die 2017 grundlegende Veränderungen erfuhr, sehr detailliert aufgezeigt.

Genaue Planung der Aufbringung

Pro Schlag wird von unserer Mitarbeiterin eine Düngeplanung erstellt. Diese enthält Faktoren wie Vor- und Hauptfrucht, letzte Düngungen und Ernteerträge. Bodenproben werden entnommen und die aktuellen Stickstoffwerte werden in einem DIN-Verfahren durch ein zertifiziertes Labor bestimmt. Aus diesen Werten wird der Düngebedarf des Ackerbodens auf dem Feld ermittelt. So können bedarfsgerecht und grundwasserschonend die Nährstoffe aufgebracht werden. 

Dokumentation und Kontrolle

Nach der Aufbringung sind wir verpflichtet, alle Abgabebelege an die überwachenden Behörden zu schicken. Außerdem erstellen wir Nährstoffbilanzen, die aufzeigen, welche Mengen an Stickstoff und Phosphor auf die Äcker ausgebracht wurden. Diese zeigen die Gesamtmengen an Stickstoff und Phosphor, die dem Betrieb zugeführt beziehungsweise von diesem abgeführt wurden. Hier wird sowohl die Tierhaltung als auch Ackerbau und Biogaserzeugung berücksichtigt.

All diese Belege und Bilanzen müssen jederzeit für unangekündigte Kontrollen vorgehalten werden. Eine Menge bürokratischer Arbeit, die in unserer Verwaltung mehrere Aktenmeter füllt. Mit nur einem Ziel: genau zu berechnen, welche Mengen an Stickstoff und Phosphor-Nährstoffen die ausgebrachten Feldfrüchte benötigen, um auch in den kommenden Jahren eine gesunde und ertragreiche Ernte einzubringen. 

Wie viele Menschen sind bei der Alboco und der Tierproduktion Hecklingen beschäftigt?

Am Standort Hecklingen sind rund 20 Mitarbeiter beschäftigt. Für das Kontrollieren der Tiere und das Anmischen des Futters sind fünf Mitarbeiter verantwortlich. Weitere Mitarbeiter sind für die Alboco in der Verwaltung, in der Qualitätssicherung, beim Betriebshandwerk oder in der Transportabteilung mit unterschiedlichsten Aufgaben betraut. Für die Biogasanlage sind weitere zwei Arbeitskräfte notwendig. Hinzu kommen die Mitarbeiter in der Landwirtschaft, welche im Ackerbau eingesetzt sind. Nicht zu vergessen sind die Unternehmer der Region, die als unsere Partner Elektro-, Sanitär- und Wartungsarbeiten  ausführen.

Welche finanzielle Förderung aus Steuergeldern erhält unser Standort?

Die Tierhaltung wird in Sachsen-Anhalt nicht subventioniert oder steuerlich gefördert. Somit erhalten wir auch keine Steuergelder als Beihilfe.
Wie alle deutschen Landwirte können wir jedoch  Agrarsubventionen der EU beantragen, um in unserer Region Getreide anzubauen, das auf dem Weltmarkt konkurrenzfähig ist.

Wie viele Fahrzeuge der Alboco fahren täglich durch Hecklingen?

Täglich ist mit drei bis fünf normalen Transport-LKW für Futter und Tiere zum Betrieb zu rechnen. Schweinegülle wird in der Vegetationszeit im Frühjahr sowie im Herbst auf die Felder ausgebracht. Hier ist in der Saison mit 20 landwirtschaftlichen Fahrzeugen je Tag zu rechnen. Landwirte aus der Region fahren in der Erntezeit ihr Getreide ebenfalls mit ihren Traktoren zu uns.

Bekommen die Tiere in unseren Ställen Antibiotika?

Antibiotikum darf in der Schweinehaltung nur auf Anordnung eines Tierarztes und zur Behandlung einer Krankheit eingesetzt werden. Aufgrund der guten Haltungsbedingungen in unseren Ställen ist der seltene Einsatz von Antibiotikum nur auf Einzeltiere beschränkt. Antibiotikum als "Leistungsförderer" einzusetzen ist schon seit 2006 in Deutschland verboten. Es liegt in unserem ureigensten Interesse, einen gesunden Tierbestand zu haben und so den Einsatz von Medikamenten auf ein Minimum zu beschränken.

Wie viel Platz haben unsere Schweine?

Nach der Verordnung zum Schutz landwirtschaftlicher Nutztiere und anderer zur Erzeugung tierischer Produkte gehaltener Tiere bei ihrer Haltung (Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung - TierSchNutztV),
§ 29 Besondere Anforderungen an das Halten von Zuchtläufern und Mastschweinen muss entsprechend dem Durchschnittsgewicht der Tiere für jedes Schwein mindestens eine uneingeschränkt nutzbare Bodenfläche von 0,75 m² zur Verfügung stehen. In den Alboco-Ställen stehen unseren Tieren 20 % mehr Fläche zu als diese gesetzliche Richtlinie vorgibt. Ein Schwein hat bei uns 0,9 m² zur Verfügung.

Sie möchten mehr erfahren?

Wir geben Ihnen gern weitere Informationen. Schicken Sie uns einfach eine Mail mit Ihren Fragen unter buero(at)koecher-meuser.de

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